Zum Inhalt springen

Gesundheit heute

Magen und Darm

Magen und Darm

Magen und Darm Die körperliche Untersuchung bei Bauchschmerzen verlangt vom Arzt große Erfahrung. Ursache für unklare Bauchschmerzen kann eine Blinddarmreizung, aber auch eine harmlose Nabelkolik sein. Der Kranke selbst oder die Eltern eines betroffenen Kindes können dies nicht beurteilen. In diesem Fall untersuchte der Kinderarzt ein 9-jähriges Mädchen, das mit heftigen Bauchschmerzen um 5 Uhr morgens aufgewacht war. Er konnte zunächst nur die Diagnose „unklares Abdomen“ stellen und bat die Mutter, die Tochter sorgfältig zu beobachten. Letztlich ging es dem Mädchen aber dann im Verlauf des Tages besser und es konnte am nächsten Tag wieder in die Schule gehen. (Bild: Barmer GEK)

Kein Alkohol auf leeren Magen!

Kein Alkohol auf leeren Magen!
Prost – aber besser nicht auf leeren Magen. Denn dadurch erhöht sich die Gefahr für Magenkrebs.

Keine Frage: Alkohol ist in vielerlei Hinsicht schädlich. Dabei kommt es allerdings nicht nur auf die Menge an. In puncto Krebsrisiko spielt es auch eine Rolle, wann der Alkohol getrunken wird.

Alkohol begünstigt viele Erkrankungen

Egal ob Wein, Schnaps oder Bier: Zu viel Alkohol ist für den Körper nicht gut. Zu den gesundheitlichen Folgen gehören Leberzirrhose und Bauchspeicheldrüsenentzündung, außerdem drohen Herzerkrankungen und schwere Folgen für das Gehirn. Doch das ist nicht alles: Alkohol begünstigt Krebs - ganz besonders gilt das für den Magen-Darm-Trakt.

Wissenschaftler*innen haben nun herausgefunden, dass das ohnehin erhöhte Risiko für Magen- oder Darmkrebs zusätzlich steigt, wenn der Alkoholkonsum nicht mit einer Mahlzeit verbunden ist. Besonders gefährlich für die Entwicklung von Tumoren vor dem 50. Lebensjahr scheint dabei das Trinken auf leeren Magen zu sein.

Magen und Leber besonders gefährdet

Eingeschlossen in die Studie waren fast 350 000 Männer und Frauen, deren Alkoholkonsum und Krankheitsdaten erfasst wurden. Während der Nachbeobachtungszeit von durchschnittlich zehn Jahren entwickelten 6813 von ihnen einen Krebs im Magen-Darm-Trakt. Diejenigen, die Alkohol ohne gleichzeitiges Essen konsumierten, hatten ein um 10 Prozent höheres Krebsrisiko im Vergleich zu denjenigen, die nur beim Essen tranken. Dieses Ergebnis war unabhängig davon, wieviel Alkohol insgesamt konsumiert worden war oder ob die Proband*innen Begleiterkrankungen aufwiesen. Am stärksten wirkte sich der Alkohol auf Magen, Leber und Mastdarm aus. Dort war das Krebsrisiko sogar um 56, 42 bzw. 17 Prozent erhöht.

Das Autorenteam hat einige Erklärungen für die gesteigerte Krebsgefahr. Ohne gleichzeitige Nahrungsaufnahme entleert sich der Magen schneller und die Aufnahme von Alkohol wird beschleunigt. Außerdem ist im nüchternen Zustand der Abbau des Alkohols in der Leber verlangsamt, d.h. er wird langsamer verstoffwechselt.

Gefährlicher Trend: Alkohol statt Mahlzeit

Das Trinken von Alkohol ohne begleitende Mahlzeit erhöht die Krebsgefahr von Magen und Darm also deutlich. Das ist umso besorgniserregender, da es einen neuen Trend bei jungen Leuten gibt: Um Kalorien zu sparen, lassen heute viele eine Mahlzeit ausfallen, wenn sie ihre Drinks genießen wollen. Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen aber: Wenn schon Alkohol, dann nicht auf nüchternen Magen.

Quelle: Springer Medizin

10.01.2024 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Maskot