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Gesundheit heute

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Hormonspirale

Die Hormonspirale (Intrauterinpessar, IUP) ist eine in Deutschland seit 1997 zugelassene Spirale mit Gestagen abgebender Kunststoffmembran. Die Wirkung der Hormonspirale beruht auf der gleichmäßigen Freisetzung geringer Mengen Gestagens direkt in die Gebärmutterhöhle: Dadurch wird der Gebärmutterhalsschleim verfestigt und den Spermien das Eindringen erschwert; zudem baut sich die Gebärmutterschleimhaut nur wenig auf, so dass ein Einnisten der befruchteten Eizelle nicht möglich ist. Der Eisprung wird, anders als bei der „Pille", nicht unterdrückt. Die im Blut gemessenen Hormonkonzentrationen sind 20- bis 100-mal geringer als bei der „Pille", für eine sichere Empfängnisverhütung aber ausreichend. Geeignet insbesondere für Frauen, die schon Kinder geboren haben und sich eine sichere Verhütung für mehrere Jahre wünschen sowie bei Östrogenunverträglichkeit (z. B. Thromboseneigung). Da der Verhütungsschutz mit Entfernung der Spirale rückgängig zu machen ist und sich der Zyklus innerhalb kurzer Zeit wieder normalisiert, stellt sie heute eine Alternative zur Sterilisation dar.

Auch für junge Frauen (die noch keine Kinder geboren haben) ist seit neuestem eine Mini Hormon-Spirale erhältlich. Jaydess (Handelsname) setzt über 3 Jahre hinweg minimale Mengen an Levonorgestrel (Gestagen) frei. Sie ist damit die Hormonspirale mit der niedrigsten Hormonkonzentration auf dem Markt.

Der Verhütungsschutz beginnt mit dem Einsetzen der Spirale und besteht bis zu fünf Jahren.Bei der Mini-Spirale für junge Frauen ist dieser Zeitraum auf 3 Jahre verkürzt.

Durchführung. Vor dem Einlegen der Spirale ist eine gynäkologische Untersuchung mit Abstrich vom Muttermund nötig. In der Regel wird die Hormonspirale vom Frauenarzt während den ersten Menstruationstage eingelegt, da der Gebärmutterhalskanal zu dem Zeitpunkt am weitesten ist. Mit Hilfe einer Einführhülse wird die Spirale durch die Scheide in die Gebärmutterhöhle eingeführt. Die Hülse ist dicker als bei einer Kupferspirale, das Einführen deswegen schwieriger. Beim Herausziehen der Hülse entfalten sich die Plastikarme der Spirale, wodurch sie sich in der Gebärmutterhöhle festsetzt. Das Einsetzen kann schmerzhaft sein. Bei manchen Frauen treten unmittelbar nach dem Einlegen menstruationsähnliche Beschwerden auf, die aber nach einiger Zeit wieder abklingen. Der Sitz der Spirale wird nach dem Einsetzen per Ultraschall kontrolliert.

Ob die Spirale noch vorhanden ist, kann die Frau aber auch selbst überprüfen, denn am Ende der Spirale befindet sich wie bei der Kupferspirale ein Faden, der etwas in die Scheide hineinragt. Im Notfall kann die Frau mit einem Zug daran die Spirale entfernen.

Begleiterscheinungen. In den ersten Monaten treten häufig Schmierblutungen auf. Nachfolgend werden die Monatsblutungen jedoch insgesamt schwächer und kürzer. Etwa 25 % der Frauen haben ein Jahr nach dem Einlegen gar keine Monatsblutungen mehr. Unterleibs-, Rücken- oder Kopfschmerzen, Brustspannen, Stimmungsschwankungen, Übelkeit oder Akne können auftreten, sind aufgrund der geringen Hormondosis seltener als bei der „Pille". Gelegentlich kommt es zur Bildung von Eierstockzysten und in etwa 3,5 % der Fälle verrutscht die Spirale oder wird ausgestoßen, was sich durch Unterleibsschmerzen bemerkbar macht. Bei späteren Schwangerschaften kommt es vermehrt zu Eileiterschwangerschaften.

Sicherheit. Mit einem Pearl-Index von ~ 0,2 zählt die Hormonspirale zu den sehr sicheren Verhütungsmethoden.

Kosten für die Spirale und das Einsetzen variieren je nach Frauenarzt. Weitere Ultraschallkontrollen werden alle sechs Monate empfohlen, um den Sitz der Spirale zu überprüfen. Auch die Kosten hierfür sind von Frauenarzt zu Frauenarzt unterschiedlich.

Weiterlesen: andere hormonelle Verhütungsmethoden

Von: Dr. med. Andrea Stadler, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).

Geübte Läuferinnen dürfen nach Rücksprache mit der Frauenärzt*in auch mit Babybauch joggen.

Sport ist gut für Schwangere

Schwimmen ja, Karate nein

So lange man es nicht übertreibt, ist Sport für Schwangere in vielerlei Hinsicht vorteilhaft. Denn Bewegung ist nicht nur gesund für die Mutter, sondern auch günstig für die Geburt. Doch welche Sportarten sind erlaubt?

Weniger Rückenschmerzen, seltener Komplikationen

Sich als (gesunde) Schwangere in Watte zu packen und auf dem Sofa zu schonen ist heute nicht mehr angesagt. Denn es gibt einige gute Gründe, warum man auch als werdende Mutter nicht auf körperliche Aktivitäten verzichten sollte. Sportliche Schwangere

  • leiden seltener unter Rückenschmerzen,
  • werden seltener übergewichtig, und
  • entwickeln seltener Schwangerschaftskomplikationen wie Bluthochdruck, Präeklampsie oder Diabetes.

Zudem erhöht die regelmäßige körperliche Ertüchtigung die Chance für eine vaginale Geburt: Kinder von bewegungsfreudigen Schwangeren werden seltener per Kaiserschnitt auf die Welt geholt.

Nicht jeder Sport erlaubt

Doch welche Sportarten sind mit wachsendem Babybauch angebracht? Die Deutsche Sporthochschule rät vor allem zu Nordic Walking, Schwimmen, Wassergymnastik und Aquaspinning. Das hält fit und schont die Gelenke.

Auch Radfahren ist günstig – aufgrund der Sturzgefahr sollte man auf Mountainbiken aber besser verzichten. Amerikanische Frauenärz*innen halten zudem Yoga, Pilates, Dehn- und Widerstandsübungen sowie Tanzen für sicher und vorteilhaft.

Joggen ist werdenden Müttern ebenfalls erlaubt. Das gilt vor allem für diejenigen, die schon vorher trainierte Läuferinnen waren. Damit der Bauch nicht stört, muss man jedoch auf ein passendes Tempo achten. In jedem Fall ist es ratsam, vor Aufnahme des Laufens Rücksprache mit der Frauenärzt*in zu halten.

Crosstrainer mit Vorteilen

Ins Fitnessstudio dürfen Schwangere auch. Sie sollten hier jedoch mehr auf Wiederholungen als auf hohe Gewichte setzen. Crosstrainer sind zu empfehlen, weil man mit ihnen die Herzfrequenz vor Augen hat. Die darf Expert*innen zufolge 60 bis 80% der maximalen mütterlichen Herzfrequenz nicht übersteigen.

Ob die persönliche Anstrengungsschwelle überschritten wird, kann die werdende Mutter ganz einfach mit dem Talktest prüfen: Gelingt es, während des Trainings noch entspannt ein Schwätzchen zu halten, ist die Belastung nicht zu hoch.

Keinen Stoß in den Bauch riskieren

Manche Sportarten sollten Schwangeren meiden: Bei Kontaktsport wie Hockey oder Fußball riskiert man gefährliche Stöße gegen den Bauch. Bouldern birgt wie Reiten und Fallschirmspringen eine erhöhte Sturzgefahr. Und Tiefseetauchen oder Aufenthalte über 2500 m sind für Schwangere aufgrund der reduzierten Sauerstoffversorgung tabu.

Kommt es zu Atemnot, Kopfschmerzen oder Schwindel, muss das Training unterbrochen werden. Auch Schmerzen in der Brust, Muskelschwäche und Schwellungen in der Wade sind Anlass, mit dem Sport aufzuhören und gegebenenfalls ärztlichen Rat einzuholen.

Quelle: ptaheute

13.10.2022 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Leszek Glasner/shutterstock.com