Bergles-Apotheke
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Coitus Interruptus („Unterbrochener Geschlechtsverkehr") umschreibt das Herausziehen des Penis aus der Scheide kurz vor dem Samenerguss.
Hierfür muss der Mann jedoch den Zeitpunkt seines Samenergusses einschätzen bzw. steuern können, was gerade jüngeren Männern oft (noch) schwer fällt.
Sicherheit. Mit einem Pearl-Index von ~ 15 eine unsichere Verhütungsmethode. Für viele Paare ist gerade die früh- bzw. rechtzeitige Unterbrechung des Geschlechtsakts ein Problem, da (im Eifer des Gefechts) der richtige Zeitpunkt häufig verpasst wird. Zudem können Spermien beim Geschlechtsverkehr bereits vor dem Orgasmus bzw. Samenerguss durch die so genannten Sehnsuchtstropfen (Präejakulat) austreten.
Wenn der Samenerguss außerhalb der Scheide erfolgt, besteht immer noch die Gefahr, dass Spermien durch die Hand oder beim Waschen am Bidet wieder in die Scheide gelangen.
Weiterlesen: weitere natürliche Verhütungsmethoden
Noch ist die hormonelle Empfängnisverhütung Sache der Frau.
Bei der Empfängnisverhütung sind auch die Männer gefragt. Doch Kondome mag nicht jeder, und auch die Durchtrennung der Samenleiter ist nicht Jedermanns Sache. Da liegt der Gedanke an eine Pille für den Mann nicht fern. Doch wie weit ist die Forschung tatsächlich?
Depression und Gewalt gegen Frauen
Immer wieder wurde in den vergangenen Jahrzehnten die Erfolgsmeldung lanciert, die „Pille für den Mann“ sei kurz vor dem Durchbruch. Doch leider sieht es nicht danach aus, berichtet der Androloge und Reproduktionsmediziner Michael Zitzmann. Die hormonelle Verhütung durch den Mann ist zwar weiterhin Gegenstand intensiver Forschung. Eine Prognose, wann es soweit ist, mag der Androloge jedoch nicht abgeben.
In den bisherigen Studien wurden die empfängnisverhütenden Hormone vor allem über regelmäßige intramuskuläre Spritzen verabreicht. Bei einer weltweit durchgeführten WHO-Studie kombinierten die Forscher langwirksames Testosteron mit dem Gestagen Norethisteron und spritzten es alle 8 Wochen. Etwa 10% der Männer entwickelten allerdings so schwere Nebenwirkungen, dass die Studie abgebrochen wurde. Dazu zählten schwere Depressionen, eine gesteigerte Libido und eine erhöhte Gewaltbereitschaft gegen Frauen.
Einmal täglich schmieren?
Hoffnung auf ein „einfache“ hormonelle Verhütung für den Mann macht ein anderer Kandidat. Dabei handelt es sich um ein Gel aus Testosteron und dem Gestagen Nestoron, das täglich aufgetragen wird. Bisher haben sich in klinischen Studien keine schweren Nebenwirkungen gezeigt. Andere Forscher*innen arbeiten an oralen Androgen-ähnlichen Substanzen, die zusätzlich an Gestagen-Rezeptoren binden. Dritte Variante ist ein Wirkstoff, der die Ausschüttung von LH und FSH aus der Hypophyse unterdrückt und dadurch die Spermienproduktion reduziert.
Press-Unterhose und Samenleiter-Ventil
Geforscht wird auch an nichthormonellen Methoden. In Frankreich gibt es einen Slip, mit dem die Hoden in den Leistenkanal gedrückt und dadurch so stark aufgeheizt werden, dass sie ihre Produktion einstellen. In der Schweiz wurde ein Ventil für den Samenleiter entwickelt, das mit der Hand verschlossen und geöffnet werden kann. In Indien will man den Samenleiter mit einem Kunststoffgel verstopfen und in Australien arbeiten Forscher*innen fieberhaft an einem Wirkstoff, der den Spermientransport bei der Ejakulation verhindert. Alles interessante Ansätze, meint Zitzmann, aber alle noch nicht klinisch geprüft und von einem allgemeinen Einsatz weit entfernt.
Quelle: Ärztezeitung