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Gesundheit heute

Dammriss

Dammriss (Dammruptur, Perinealriss): Einreißen des Damms während der Geburt. Ursache ist die Überdehnung des Damms durch den kindlichen Kopf bzw. dadurch, dass der Kopf sehr schnell nach unten gepresst wird und starken Druck auf den Damm ausübt. Der Dammriss ist die häufigste mütterliche Geburtsverletzung. Es werden drei Schweregrade unterschieden:

Um dem Dammriss vorzubeugen, setzen die Hebamme oder der Arzt beim Durchtreten des Kopfs einen speziellen Handgriff, den Dammschutz, ein: Dabei umfasst die rechte Hand den mütterlichen Damm, während die linke durch leichten Druck die Geschwindigkeit des durchtretenden, hochsteigenden Kopfs des Kindes reguliert.

Reicht dies nicht, und droht trotzdem ein Dammriss, so wird ein Dammschnitt (Episiotomie) durchgeführt: Dabei wird von der Scheide aus der Damm etwas eingeschnitten und unmittelbar nach der Geburt unter örtlicher Betäubung wieder genäht. Kritiker wenden allerdings ein, dass nicht jeder gefährdete Damm tatsächlich reißt, aber jeder Dammschnitt ebenfalls eine Verletzung des Beckenbodens darstellt, der heilen muss und öfter noch lange Zeit nach der Geburt Beschwerden bereitet. Aufgrund dieser Kritik werden Dammschnitte deshalb inzwischen seltener durchgeführt.

Von: Dr. med. Katja Flieger, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).

Stillen lohnt sich

Stillen lohnt sich
Stillen sorgt für körperliche Nähe zwischen Mutter und Kind.

Schmerzende, wunde Brustwarzen und ein Baby, das die Brust anschreit – Stillen ist besonders für junge Mütter eine Herausforderung. Denn Stillen ist wie Fahrradfahren und muss erst gelernt werden. Lesen Sie hier, warum sich die Anstrengung lohnt.

Vorteile des Stillens

Durch die anfängliche Aufregung und Unsicherheit klappt das Stillen bei vielen Müttern nicht auf Anhieb. Besonders junge Frauen fragen sich, ob sich die Mühe lohnt, trotz Schmerzen und Schwierigkeiten weiter zu stillen. Schließlich gibt es in jeder Apotheke und Drogeriehandlung die passende Säuglingsmilch zum Anrühren. Doch Stillen bietet mehr als nur eine optimale Ernährung:

  • Muttermilch ist in jeder Lebensphase auf die Bedürfnisse des Babys abgestimmt und enthält alle wichtigen Nährstoffe
  • Muttermilch schützt das Kind vor Erkrankungen – denn sie enthält alle Abwehrstoffe, die die Mutter während durchgemachter Infektionen gebildet hat
  • Stillen sorgt bei Baby und Mutter für körperliche Nähe, schafft Vertrauen und stärkt die Mutter-Kind-Beziehung
  • Mütterliche Hormone, die durch das Stillen ausgeschüttet werden, fördern eine schnellere Rückbildung der Gebärmutter
  • Durch den Energieverbrauch verlieren stillende Mütter nach der Geburt schneller an Gewicht
  • Muttermilch ist überall und jederzeit in der richtigen Temperatur verfügbar und ist zudem kostenlos
  • Ausschließlich gestillte Babys können nicht überernährt werden

Hebammen und Stillberater*innen helfen

Stillen soll nicht weh tun. Treten Schwierigkeiten, Schmerzen oder wunde Brustwarzen auf, liegt das häufig an einer falschen Stilltechnik. Dies lässt sich mit etwas Hilfe vermeiden oder schnell beheben. Betroffene Frauen sollten deshalb nicht zögern und eine Hebamme oder eine Stillberater*in um Rat fragen. Die Kosten für eine Hebamme nach der Geburt werden von der Krankenkasse übernommen.

Quelle: BZGA

07.11.2023 | Von: Dr. Rita Wenczel; Bild: UvGroup/Shutterstock.com