Bergles-Apotheke
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Bandverletzungen am Finger (Bänderriss, Bänderdehnung): Dehnung, Teilriss oder Riss eines der die Finger stabilisierenden Bänder. Ursache sind meist Sportunfälle oder Schnittverletzungen beim Handwerken oder im Haushalt.
Einfache Bandverletzungen lassen sich gut durch Schonung und Ruhigstellung in einer Schiene behandeln. Offene (Schnitt)wunden und Begleitverletzungen wie Sehnenrisse oder knöcherne Bandausrisse erfordern in der Regel eine operative Versorgung. Bandverletzungen an den Fingern heilen bei fachgerechter Therapie meist folgenlos aus. Unbehandelt drohen Instabilitäten und die Entwicklung einer Arthrose.
Hinweis: Bandverletzung des Daumens siehe Skidaumen.
Sofort, wenn
In den nächsten Tagen, wenn
Die Knochen der Hand sind mit einer Vielzahl von Bändern miteinander verbunden, die für die nötige Stabilität und die Führung bei Bewegungen sorgen. Es werden vier Gruppen unterschieden:
Werden Gelenke durch eine starke Krafteinwirkung über das normale Maß hinaus bewegt, kommt es zur Überdehnung ihrer Bänder bis hin zu einem kompletten Bänderriss. Zu den typischen Ursachen für solche plötzlichen, übermäßigen Gelenkbewegungen gehören
Eine weitere, sehr häufige Ursache für Bandverletzungen am Finger ist der Schnitt in den Finger, z. B. bei Handwerks- oder Küchenarbeiten.
Je nach Schwere der Verletzung kann es zu einem zusätzlichen knöchernen Bandausriss, zu einem Kapselriss oder zum Auskugeln der Fingergelenke kommen. Bei Schnittverletzungen ist häufig auch die Sehne in Mitleidenschaft gezogen (Strecksehnenverletzung des Fingers, Beugesehnenverletzung des Fingers).
Nach Befragung der Patient*in zu Unfallmechanismus, Schmerzen und Bewegungseinschränkung wird der verletzte Finger vorsichtig abgetastet und bewegt. Zum Nachweis einer Gelenkinstabilität versucht die Ärzt*in, den Finger seitlich aufzuklappen und die benachbarten Knochen gegeneinander zu verschieben. Um begleitende Verletzungen von Gefäßen und Nerven nicht zu übersehen, müssen auch Durchblutung und Sensibilität von Hand und Fingern kontrolliert werden.
Röntgenaufnahmen dienen vor allem dazu, einen Knochenbruch sicher auszuschließen und einen eventuellen knöchernen Kapsel- oder Bandausriss festzustellen. Die Bänder selbst sind im Röntgenbild nicht zu erkennen, allerdings können Fehlstellungen der Knochen Hinweise über ihre eventuell (nicht mehr) stabilisierende Funktion geben. Im Zweifel lässt sich eine Bandverletzung mit einer MRT-Aufnahme nachweisen.
Differenzialdiagnosen. Bei einer akuten Fingerverletzung mit Schmerzen, Schwellung und Bewegungseinschränkung müssen vor allem Fingerbruch, Sehnenverletzungen und Fingerverrenkung ausgeschlossen werden.
Die nötigen Sofortmaßnahmen sind in der PECH-Regel zusammengefasst:
Bei starken Schmerzen helfen entzündungshemmende Schmerzmittel wie Ibuprofen (z. B. Dolgit® oder Ibuprofen AbZ). Achtung: Aspirin (Acetylsalicylsäure) darf zur Schmerzbehandlung nicht verwendet werden, weil es blutverdünnend wirkt und es dadurch zu einer vermehrten Einblutung in das betroffene Gewebe kommen kann.
Hinweis: Bei Verletzungen der Hand sind Ringe, Armbänder und Uhren abzulegen, da das Anschwellen der Finger droht.
Eine Überdehnung oder ein einfacher, geschlossener Bänderriss (d. h. ein Bänderriss ohne offene Wunde) lassen sich konservativ gut behandeln. Damit die Bandenden wieder zusammenwachsen, wird der Finger für zwei bis drei Wochen ruhiggestellt. Dazu verwendet man meist eine Schiene, z. B. aus Gips oder Kunststoff, manche Ärzt*innen tapen den Finger auch. Nach Abnahme der Schiene muss der Finger noch eine Weile geschont werden, häufig fixiert man ihn dazu mit einem Pflasterverband an seinem Nachbarfinger. Trotzdem soll er parallel regelmäßig kontrolliert, bewegt und mobilisiert werden, um dauerhafte Verwachsungen und damit Funktionseinbußen zu vermeiden. Bis der Finger wieder voll belastbar ist, dauert es bis zu 3 Monate.
Bei Schnittverletzungen und anderen offenen Wunden, kompliziertem Bänderriss oder begleitenden Kapsel- oder Sehnenverletzungen empfiehlt sich meist die operative Versorgung. In einer offenen Operation werden die Bandenden wieder aneinander genäht und die Begleitverletzungen versorgt (Kapseln oder Sehnen genäht, Knochenausrisse wieder am Knochen fixiert). Nach der Operation wird die Hand wie bei der konservativen Behandlung 2 bis 3 Wochen ruhiggestellt und nachbehandelt.
Bei frühzeitiger fachgerechter Behandlung heilen Bänderverletzungen an den Fingern meist folgenlos aus. Unbehandelt drohen jedoch Instabilitäten und die Arthrose des betroffenen Fingergelenks.
Im Zweifel in die Arztpraxis. Nehmen Sie eine Fingerverletzung nicht auf die leichte Schulter. Werden die Beschwerden nach einem Sturz oder einem anderen kleinen Unfall nicht sehr schnell deutlich besser, lassen Sie die Verletzung in einer Arztpraxis abklären. Je früher behandelt wird, desto besser heilt ein Bänderriss aus.
Fingergymnastik im Wasserbad. Nach der Phase der Ruhigstellung lässt sich der Finger besonders gut im warmen Wasserbad mobilisieren. Empfohlen werden 5-mal täglich etwa fünfminütige Bäder in angenehm handwarmem Wasser. Welche Bewegungen in welchem Ausmaß erlaubt sind, ist mit der behandelnden Ärzt*in abzuklären.
Einfetten der Operationsnarbe. Harte, feste Operationsnarben können vor allem im Bereich der Hand sehr stören. Cremen Sie die Narbenhaut mehrmals täglich mit einer fetthaltigen Creme ein, um sie geschmeidig zu halten.
Nicht in den Schmerz hinein üben. Ob im Alltag oder bei der Krankengymnastik: Wenn beim Beüben der Finger Schmerzen oder Schwellungen auftauchen, ist die Übungsbehandlung zu intensiv und schadet der Ausheilung des Fingers.
Schnitthandschuhe tragen. Bei manchen Tätigkeiten im Garten oder beim Basteln oder Handwerken können Schnitthandschuhe mit Metallschutz gute Dienste leisten.
Finger tapen. Vor allem bei Volleyball, Basketball, Handball oder auch beim Rugby versuchen die Spieler, ihre Finger durch prophylaktisches Tapen zu stabilisieren und damit vor Verletzungen zu schützen.
Beim Joggen kommt es leicht zu einer Überdehnung im Oberschenkel. Abhilfe schafft das sogenannte PECH-Schema.
Sport ist gesund – das weiß heute wohl jeder. Doch manchmal kann schon eine falsche Bewegung zur Prellung, Zerrung oder gar Verstauchung führen. Mit einer effektiven Erstversorgung lassen sich die schlimmsten Folgen verhindern.
Heilung beschleunigen
Ob die Oberschenkelzerrung beim Joggen oder der Kreuzbandriss beim Fußball: Jede Sportart birgt ihre ganz eigenen Verletzungsrisiken. Da diese sich nicht immer vermeiden lassen, ist es umso wichtiger, nach dem Unglück angemessen zu reagieren, weiß der Diplom-Sportwissenschaftler Klaus Möhlendick: „Eine schnelle und gute Erstversorgung ist wichtig, denn sie kann Schlimmeres verhindern. Vor allem Schwellungen und Einblutungen lassen sich damit eindämmen, und das beeinflusst den Krankheitsverlauf positiv.“
Pause, Eis, Kompression, Hochlagern
Bewährt hat sich als Erste-Hilfe-Maßnahme bei Sportverletzungen das sogenannte PECH-Schema. Dabei steht P für Pause, E für Eis, C für Kompression (auf Englisch compression) und H für Hochlagern. „Die Maßnahmen der PECH-Regel helfen, die betroffenen Bereiche vor weiteren Schäden zu schützen und einen möglichst zügigen Heilungsprozess zu ermöglichen“, erklärt Möhlendick. Sie sollten sofort der Reihe nach durchgeführt werden, ersetzen allerdings keinen Besuch in der Arztpraxis.
Weitere Tipps zum PECH-Schema:
Quelle: Barmer Pressemeldung und Infoportal