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Gesundheit heute

Magen und Darm

Magen und Darm

Magen und Darm Die körperliche Untersuchung bei Bauchschmerzen verlangt vom Arzt große Erfahrung. Ursache für unklare Bauchschmerzen kann eine Blinddarmreizung, aber auch eine harmlose Nabelkolik sein. Der Kranke selbst oder die Eltern eines betroffenen Kindes können dies nicht beurteilen. In diesem Fall untersuchte der Kinderarzt ein 9-jähriges Mädchen, das mit heftigen Bauchschmerzen um 5 Uhr morgens aufgewacht war. Er konnte zunächst nur die Diagnose „unklares Abdomen“ stellen und bat die Mutter, die Tochter sorgfältig zu beobachten. Letztlich ging es dem Mädchen aber dann im Verlauf des Tages besser und es konnte am nächsten Tag wieder in die Schule gehen. (Bild: Barmer GEK)

So löscht man Sodbrennen

So löscht man Sodbrennen
In den Wechseljahren kommt es aufgrund hormoneller Veränderungen auch öfter mal zu Sodbrennen.

Sodbrennen kann ganz schön unangenehm sein – auch wenn die Ursachen meist harmlos sind. Zum Glück lässt sich das saure Aufstoßen mit Hausmitteln oder rezeptfreien Präparaten aus der Apotheke häufig gut lindern.

Magensaft auf Abwegen

Mit Sodbrennen hat fast jeder Erwachsene schon einmal Bekanntschaft gemacht. Das brennende Gefühl steigt von knapp unter dem Brustbein die Speiseröhre hinauf und ist oft von Aufstoßen und saurem Geschmack begleitet. Dahinter steckt saurer Magensaft, der in die Speiseröhre fließt und dort die Schleimhaut reizt. Normalerweise wird das Aufsteigen des sauren Verdauungssaftes von einem muskulären Verschlussmechanismus zwischen Magen und Speiseröhre verhindert. Der kann allerdings durch vielerlei Faktoren gestört werden. Dazu gehören beispielsweise

  • Alkohol und Nikotin
  • Stress
  • üppige Mahlzeiten
  • bestimmte Speisen wie fettige Wurstprodukte oder Fastfood, Zitrusfrüchte, kohlensäurehaltige Getränke
  • hormonelle Veränderungen wie in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren
  • hoher Druck im Bauchraum durch starkes Übergewicht
  • zu eng sitzende Gürtel, Bücken mit vollem Magen.

Kartoffelwasser und Kaugummi

Genauso vielfältig wie die Gründe des Sodbrennens sind die Hausmittel dagegen. Oft hilft es schon, seine Ernährungsweise umzustellen. Das heißt z. B. kleinere Portionen zu essen, die Speisen, die Beschwerden auslösen, zu meiden und sich mit Alkohol und Nikotin zurückzuhalten. Tritt das Sodbrennen eher nachts auf, sollte man spät abends nichts mehr essen und mit leicht erhöhtem Oberkörper schlafen. Daneben gibt es aber auch traditionelle Hausmittel, die dem akuten Brennen ein Ende machen sollen:

  • Kaugummi kauen oder Bonbons lutschen. Dadurch wird die Speichelproduktion angeregt und mehr Speichel hinuntergeschluckt. Der verdünnt die Magensäure und macht sie weniger reizend, wenn sie in die Speiseröhre gelangt.
  • Stilles Wasser oder Kräutertee trinken. Auch damit wird die Magensäure verdünnt und weniger aggressiv.
  • Stärkehaltige Lebensmittel essen. Stärke bindet Säure im Magen und neutralisiert sie dadurch. Geeignet sind Bananen, Mandeln oder rohe Kartoffeln. Ein Geheimtipp ist selbstgemachter Kartoffelpresssaft aus dem Entsafter. Dieser muss allerdings sofort getrunken werden, weil er durch Reaktion mit dem Luftsauerstoff rasch an Wirkung verliert.
  • Natron einnehmen. Natron neutralisiert schnell und effektiv die unangenehme Säure im Magen. Allerdings ist es schwer zu dosieren, weshalb der Säuregehalt des Magensaftes zu stark sinken kann. Das erschwert wiederum die Verdauung – und kurbelt die Säureproduktion der Magenschleimhaut erneut an.

Häufig reichen Hausmittel alleine nicht aus, um das Sodbrennen zu löschen. Für kurzzeitige Selbstmedikation sind in der Apotheke rezeptfreie Präparate gegen das saure Aufstoßen erhältlich. Dazu gehören Antazida, die die Magensäure binden oder neutralisieren und Alginate, die sich schützend auf die Schleimhaut legen. Es gibt sie als Kautabletten, Suspensionen zum Einnehmen oder Tabletten. Welche jeweils am besten geeignet sind, weiß die Apotheker*in.

Steckt doch eine Krankheit dahinter?

Wer allerdings nicht hin und wieder, sondern regelmäßig an Sodbrennen leidet, tut gut daran, dies in der Arztpraxis abklären zu lassen. Denn manchmal stecken auch ernstere Ursachen dahinter, wie beispielsweise die gastroösophageale Refluxkrankheit, Entzündungen der Speiseröhre, ein Zwerchfellbruch oder ein Reizmagen. Hier heißt es, die Grunderkrankung zu behandeln und das Sodbrennen mit Säureblockern (Protonenpumpenhemmern, auch PPI genannt) abzustellen. Das ist auch als Vorbeugung wichtig: Denn wenn Magensäure über lange Zeit immer wieder in die Speiseröhre gelangt, können schwere Schleimhautschäden bis hin zu Krebs entstehen.

Quelle: ptaheute

20.08.2024 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Dragana Gordic/shutterstock.com