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Gesundheit heute

Peelings

Peelings (Schälkuren): Wenig invasive Methoden zur Verbesserung des Erscheinungsbilds der Haut wie chemisches Peeling, Mikrodermabrasion oder Laserbehandlung. Häufig angewandt bei leichten Altersfalten und Pigmentveränderungen. Die hautverjüngende Wirkung hält mehrere Jahre, in manchen Fällen bis zu zehn Jahren. Bei allen Behandlungsmethoden wird die obere Hautschicht abgetragen und so gleichzeitig die Neubildung der Haut angeregt.

Der Eingriff

Beim chemischen Peeling (Chemical Peeling) werden die oberen Hautschichten z. B. durch Fruchtsäuren (Fruchtsäurepeeling) oder Kräuter chemisch entfernt. Dies begünstigt das Nachwachsen einer neuen Hautschicht, die gesünder und weniger fleckig wirkt. Falten und Altersflecke werden gleichzeitig reduziert.

Je nach verwendeter Substanz unterscheidet man oberflächliche Peelings mit Fruchtsäure (Neostrata®, ASA-Peeling®), mitteltiefe und tiefe Peelings (z. B. Phenolpeeling, Exoderm®). Die Behandlung beginnt zunächst mit einer niedrigen Säurekonzentration, die im Lauf der Zeit gesteigert wird: Bei jeder Sitzung bleibt die Säure 20–60 Minuten auf der Haut – je nach angestrebter Tiefenwirkung.

Das Peeling wird 14-tägig wiederholt, im Durchschnitt 6–10 Mal. Bei Tiefenpeelings ist eine lokale Betäubung nötig. Da sie tief sitzende Schäden anrichten können, wurden sie in den vergangenen Jahren zunehmend durch Laserbehandlungen wie das Laser-Resurfacing ersetzt.

Bei der Mikrodermabrasion (Hautabschleifen, Dermabrasion) werden wie beim chemischen Peeling die oberen Hautschichten entfernt, allerdings mechanisch, durch „Beschuss“ mit kleinsten Partikeln (Sandkörnern oder Kristallen). Hierdurch wird die Haut sanft gereinigt, Schmutzpartikel werden aus der Haut gelöst und abtransportiert – jedoch ohne sichtbare Hautschuppung.

Die Mikrodermabrasion stellt eine mitteltiefe Abtragung dar und gilt daher als sichere Alternative zum oberflächlichen Fruchtsäurepeeling oder zum tiefen Phenolpeeling bei deutlich geringerem Zeitaufwand. Angewandt wird sie bei unregelmäßiger Gesichtspigmentierung und kleineren Hautunebenheiten, um die Falten im Gesicht zu glätten und sonnengeschädigte Haut wieder gesund aussehen zu lassen. Da keine Fremdstoffe in die Haut eindringen, ist sie sehr gut für Allergiker geeignet.

Bei Laserbehandlungen (Laser-Resurfacing, Skin-Resurfacing, nur oberflächlich arbeitende Verfahren heißen auch [Laser] Skin-Rejuvenation oder Photo-Rejuvenation) werden die oberen Hautschichten mit Laserstrahlen verdampft. Je nach Art des Lasers und Ausführung gibt es aggressive und weniger aggressive „Ergebnisse“. Durch die Hitzeeinwirkung ziehen sich die Kollagenfasern in den tieferen Hautschichten zusammen (Collagen-Shrinking) – die Haut wird spürbar glatter.

Nachbehandlung

Die Rötung des Gesichts klingt normalerweise nach einigen Tagen ab. Nur bei wenigen Patienten mit empfindlicher Haut kann sie bis zu einem Dreivierteljahr anhalten. Alle Peelings bergen ein geringes Risiko für Pigmentstörungen und Hautverfärbungen. Auch entzündet sich nach der Behandlung in manchen Fällen die Haut, was eine Wundheilungsstörung sowie Narbenbildung nach sich ziehen kann. Weil die neue Haut extrem sonnenempfindlich ist, darf sie für 2–6 Monate keiner direkten Sonne ausgesetzt werden, außer sie wird mit Sunblocker (ab LSF 40) geschützt.

Jedoch sieht die Haut auch noch einige Zeit nach der Behandlung aus wie nach einer schweren Verbrühung oder einem Sonnenbrand. Laserbehandlungen können gezielt zur Entfernung von Altersfalten wie etwa den Knitterfältchen im ganzen Gesicht, von Krähenfüßen seitlich der Augen und den Hautfältchen rings um den Mund herum eingesetzt werden. Auch unerwünschte Pigmentflecken wie Altersflecken und Muttermale können mit dem Laser entfernt werden.

Von: Dr. Nicole Schaenzler, Dr. Hans-Hermann Wörl, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski

So hilft Intim-Chirurgie den Frauen

So hilft Intim-Chirurgie den Frauen
Vor allem 40- bis 60-Jährige lassen sich im Intimbereich operieren.

Ob Schamlippen, Klitoris oder Vagina: Immer mehr Frauen lassen sich im Genitalbereich operieren. Was sind die Beweggründe? Und welche Behandlungsoptionen gibt es?

Hilfe bei Leidensdruck

Was für Nasen und Augenlider schon lange gilt, ist auch im weiblichen Genitalbereich angekommen: Die Korrektur der natürlichen Verhältnisse durch Skalpell oder Laser. Das bloße Basteln einer ästhetischen Design-Vagina ist allerdings keine Aufgabe der Intimchirurgie, betont Uta Schlossberger, Präsidentin der Gesellschaft für ästhetische und rekonstruktive Intimchirurgie (GAERID).

Vielmehr geht es darum, Frauen mit oft erheblichen Leidensdruck zu helfen. Frauen, die sich nicht mehr wohl in ihrem Körper fühlen, z. B. weil ihre Vagina nach dem Kinderkriegen zu weit ist. Das diese besser einen Psychologen aufsuchen sollen, hält Schlossberger für falsch. „Man würde auch einer Aknepatientin nicht raten, zum Psychologen zu gehen“, betont sie.

Vor allem 40- bis 60-Jährige

Die meisten Frauen, die sich für einen intimchirurgischen Eingriff entscheiden, sind zwischen 40 und 60 Jahre alt, verheiratet und haben Familie. Typische Beschwerden sind eine durch Geburten erweiterte Vagina oder „ausgeleierte“ Schamlippen, die sich beim Sport oder Radfahren aneinander reiben und entzünden. Im Alter wird auch die Haut um die Klitoris herum oft schlaff und erschwert den Orgasmus. Ein durch Migration immer häufiger auftauchendes Problem sind zudem Genitalverstümmelungen, die dringend behandelt werden müssen.

Im Angebot der Intimchirurgen finden sich deshalb folgende Eingriffe:

  • Verkleinerung der inneren Schamlippen
  • Korrekturen der Klitorisummantelung, d h. Straffung der Haut um die Klitoris herum
  • Straffung der äußeren Schamlippen
  • Verengung der Vagina
  • Wiederherstellung des Genitals nach Genitalverstümmelung.

Sorge um die erogenen Zonen müssen Frauen nicht haben, wenn sie sich zur einer Operation im Intimbereich entschließen. „Dort zu operieren ist noch einfacher als eine Oberlidplastik. Nur die Klitoris darf nicht verletzt werden“, betont Schlossberger. Sie kennt jedoch keine Kolleg*in , der dieser Fehler bisher unterlaufen ist.

Raus aus der Schmuddelecke

Dennoch hat die Intimchirurgie auch mit ethischen Fragen umzugehen. Zum Beispiel gibt es laut Schlossberger viele 17-, 18-Jährige, die sich eine Vagina wie in der „Bravo“ wünschen. Auch den Trend, im Intimbereich auszusehen wie ein kleines Mädchen, sieht Schlossberger kritisch. Vor allem in den USA lassen sich massenweise Frauen dafür eine sogenannte Porno- oder Brötchen-Vagina verpassen. Schamlippen verkleinern und Vaginas verengen gehört zwar zu den Aufgaben der Intimchirurg*innen. Doch das Operationsergebnis soll natürlich sein. „Ziel ist nicht, dass es aussieht wie bei einem kleinen Mädchen, sondern so, wie es bei einer Frau früher vor den Kindern ausgesehen hat“, betont Schlossberger.

Quelle: SpringerMedizin

02.12.2020 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Halfpoint/Shutterstock.com