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Gesundheit heute

Faltenbehandlung

Die Maßnahmen der ästhetischen Dermatologie konzentrieren sich weit überwiegend auf das Gesicht.

Um die Haut insbesondere im Gesichtsbereich ohne chirurgischen Eingriff optisch zu verjüngen, stehen Peelings (Schälkuren), Unterspritzungen mit biologischen Füllmaterialien und Botulinumtoxin-Injektionen zur Verfügung. Bei den Peelings werden unterschieden:

  • Chemische Peelings mit Fruchtsäuren, Trichloressigsäure, Phenolverbindungen oder Retinoid-(Vitamin-A)Säuren
  • Mechanische Peelings wie Mikrodermabrasion, Behandlungen mit Partikeln wie Salz- oder Zuckerkristallen, Sand oder Tonerde
  • Laserpeelings, also unterschiedliche Laserbehandlungen.

Allgemein gilt: Je wirksamer die Therapie, desto nebenwirkungs- und potenziell komplikationsreicher ist sie auch. Bei medizinischen Eingriffen gibt es selbst beim besten Arzt keine 100%ige Garantie auf Erfolg. Jedem Patienten sollte klar sein, dass er für das jüngere Aussehen ein Risiko in Kauf nimmt. Die Komplikationsrate ist vor allem von der Qualifikation und Sorgfalt des Behandelnden, der Methode und der Sorgfalt der Nachbehandlung abhängig.

Von: Dr. Nicole Schaenzler, Dr. Hans-Hermann Wörl, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski

Botox: Nicht nur gegen Falten

Botulinumtoxin kennen die meisten als Botox aus der Schönheitschirurgie. Doch das Nervengift hilft nicht nur gegen Falten, sondern auch gegen Erkrankungen.

Chronische Migräneattacken verursachen ein kaum vorstellbares Leid. Viele Betroffene hatten lange Zeit keine andere Wahl als die ständig wiederkehrenden heftigen Kopfschmerzen auszuhalten – bis die vorbeugende Wirkung von Botulinumtoxin entdeckt wurde. Das unter dem Handelsnamen Botox® bekannte Nervengift hemmt die Erregungsübertragung von Nervenzellen und verringert die Anzahl der Schmerzattacken bei vielen Migräne-Patienten deutlich.

Meilenstein in der Therapie der Reizblase

Die Zulassung zur Migräne-Prophylaxe im Jahr 2011 ist nur einer von vielen Erfolgen von Botox. Zwei Jahre später wurde der Wirkstoff zur Behandlung der Reizblase zugelassen – laut Experten ein Meilenstein in der Therapie. Auch gegen übermäßiges Schwitzen, Zähneknirschen und verschiedene Formen von Spasmen setzen Ärzte Botox erfolgreich ein. Mittlerweile diskutieren Mediziner die Anwendung bei Depressionen.

Medizinische Botox-Behandlung eventuell erstattungsfähig

Bei medizinischen Botox-Behandlungen können Patienten auf eine Kostenübernahme hoffen. Dies hängt allerdings von der Krankheitsgeschichte des Patienten und der Schwere seiner Erkrankung ab. „Patienten, deren Arzt eine Botox-Therapie auf Privatrechnung durchführen möchte, sollten sich wie bei allen individuellen Gesundheitsleistungen an ihre Krankenkasse wenden“, rät Heinz-Ulrich König von der Siemens-Betriebskrankenkasse. „Diese kann beraten, ob die Leistung tatsächlich keine Kassenleistung ist und gegebenenfalls bei der Suche nach einer Alternativtherapie helfen.“

Quelle: SBK, Pharmazeutische Zeitung

03.01.2018 | Von: Leonard Olberts; Bild: