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Gesundheit heute

Modellierung des Gesichts

Die Begriffe Repositionierung und Augmentation bezeichnen die modernen Operationsverfahren zur Modellierung des Gesichts:

  • Unter Repositionierung versteht man das Wiederanheben von Weichteilstrukturen, die durch den Alterungsprozess oder Abmagerungskuren abgesunken sind, so z. B. das Stirn- und Brauenlifting. Hierbei werden die Augenbrauen, die den Gesichtausdruck wesentlich prägen, angehoben, und die Kopfschwarte wieder am Schädel verankert. Zudem werden die Stirn- und Zornesfalten an der Nasenwurzel geglättet. Der Eingriff erfolgt endoskopisch, sodass die winzigen Schnitte hinter dem Haaransatz verschwinden. Auch das Mittelgesicht, in dem sich der Großteil der Mimik abspielt, wird heute endoskopisch oder durch kleine Schnitte wie bei einer Unterlidstraffung angehoben. Der Ausdruck wird dadurch dynamischer, ohne an Natürlichkeit zu verlieren. An der Haut wird nicht mehr gezogen; stattdessen werden Unterhautgewebe, Muskulatur und verbliebenes Fettgewebe modelliert, eventuell ergänzt und neu positioniert. Für den Patienten bedeutet das ein Minimum an Risiko, nahezu keine Schmerzen, unauffällige Narben und wenig Schwellungen. So sind diese minimal-invasiven Eingriffe mit den Techniken der Endoskopie eine brauchbare Alternative zu einem vollen Facelifting, gerade für Patientinnen im vierten und fünften Lebensjahrzehnt.
  • Augmentation bezeichnet das Wiederauffüllen verlorengegangenen Volumens im Gesicht, besonders rund um die Augen, an den Wangen und in den Nasolabialfalten. In den letzten Jahren hat sich in der Plastischen Chirurgie die Tendenz entwickelt, nichts mehr aus dem Gesicht wegzunehmen, sondern nur hinzuzufügen. Man entnimmt Fettgewebe und Lederhaut als körpereigenes Gewebe aus anderen Körperregionen und ersetzt damit die verlorene Fülle im Gesicht. Diese Eingriffe erfolgen von innen und hinterlassen keine äußerlich sichtbaren Narben.

Von: Dr. Nicole Schaenzler, Dr. Hans-Hermann Wörl in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski

Narbenpflege

Narbenpflege

Narben sind nicht nur unschön, sondern oft auch schmerzhaft und lästig juckend. Die richtige Behandlung und eine sorgsame Pflege helfen, Probleme mit Narben zu vermeiden.

Hautgewebe schrumpft und verhärtet

Die Gefahr, dass Narben zurückbleiben, ist besonders groß bei tiefen Wunden. Das dann entstehende, vernarbte Gewebe bleibt blass, ist verhärtet und oft auch schrumpelig. Das liegt daran, dass dem Narbengewebe Schweiß- und Talgdrüsen fehlen, die die Feuchtigkeit der Haut regulieren. Außerdem ist es weniger elastisch als Gewebe gesunder Haut. Der Grund: Es wird zu viel <sondertextlink>28z11|Kollagen</sondertextlink> gebildet, wodurch die Gewebefasern steifer werden. Im schlimmsten Fall wuchern Narben sogar. Dann bilden sich Dellen und Wülste.

Ausreichend Schutz bieten

Um solche Folgen zu verhindern, sollten frische Narben in den ersten sechs bis zwölf Monaten sorgfältig gepflegt werden. Insbesondere empfiehlt es sich, sie vor intensiver Sonnenstrahlung, Kälte, Druck oder Reibung zu schützen. Narben tut es daher gut, mit langer, lockerer und nicht scheuernder Kleidung bedeckt zu sein. Das schützt sie außerdem vor dem Austrocknen. Wichtig ist auch, der Narbe Ruhe zu gönnen. Das heißt vor allem, Spannung und mechanischen Zug durch Sport und andere körperliche Belastungen zu vermeiden.

Narben kitten mit Silikon

Zusätzlich gibt es in der Apotheke Narbenpflegemittel. Sie enthalten entzündungshemmende, fetthaltige und wasserbindende Stoffe – unter anderem Kamille, Allatonin und Harnstoff. Diese Substanzen unterstützen die Haut dabei, möglichst narbenfrei abzuheilen. So dämmen sie etwa die Gewebeschädigung ein, spenden der Haut Feuchtigkeit, lindern den Juckreiz und kurbeln die Durchblutung an. All das braucht die Haut, um gesund nachzuwachsen.

Auch Narben mit  Silikongelen oder Silikonverbänden zu behandeln, begünstigt die Hautregeneration. Das Silikon dichtet die Haut dabei regelrecht ab. So bleibt das Narbengewebe feucht und es bildet sich weniger Kollagen. Das Ergebnis: gesunde, elastische Haut statt lästiger Vernarbungen. Silikoncremes werden direkt auf die Narbe aufgetragen, niemals jedoch auf offene Wunden.

04.09.2010 | Von: Anke Kopacek; Bild: 123rf.com