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Gesundheit heute

Natürliche Verhütung - wie funktioniert das?

Natürlich verhüten bedeutet, die fruchtbaren von den unfruchtbaren Tagen zu unterscheiden und den Geschlechtsverkehr auf die unfruchtbaren Tage zu beschränken und/oder an den fruchtbaren Tagen andere Verhütungsmethoden, z. B. ein Kondom oder Diaphragma, zu benutzen.

Zu den natürlichen Verhütungsmethoden zählen:

  • Knaus-Ogino-Methode
  • Symptothermale Methode
  • Verhütungscomputer und Zyklus-Apps

Prinzip von natürlichen Verhütungsmethoden

Alle natürlichen Verhütungsmethoden basieren auf dem Wissen über fruchtbare und unfruchtbare Tage der Frau. Dabei handelt es sich zum Beispiel – wie bei der Knaus-Ogino-Methode – nur um theoretisches Wissen über durchschnittliche Zykluslängen. Zuverlässigere Methoden beziehen auch die konkrete und tägliche Beobachtung von körperlichen Fruchtbarkeitsanzeichen ein. In der Regel beurteilt die Frau dabei ihre Körpertemperatur und die Beschaffenheit des Zervixschleims. Beide verändern sich mit dem Zyklus und lassen so Rückschlüsse auf den Eisprung und fruchtbare Tage zu.

Vorteile von natürlichen Verhütungsmethoden

Natürliche Verhütung kommt ohne Eingriffe in den Körper aus. Die Frau verzichtet beispielsweise auf den Einsatz von Hormonen und implantiert auch keine Verhütungsmittel wie die Kupferspirale in ihren Körper. Das bedeutet, dass natürliche Verhütung völlig frei von Nebenwirkungen ist. Hinzu kommt, dass die natürliche Verhütung keine Kosten verursacht – bis auf die Anschaffung eines guten Thermometers für die tägliche Temperaturmessung. Verhütung ist in aller Regel nämlich eine Selbstzahlerleistung. Nur für einige Verhütungsmittel übernehmen die Krankenkassen die Kosten, und zwar nur für Frauen bis 21 Jahre.

Einige Frauen schätzen auch, dass sie durch die tägliche Selbstbeobachtung ihren Körper besser kennenlernen. Sie haben dadurch ihre Verhütung selbst in der Hand und müssen sich nicht auf Hilfsmittel verlassen.

Und zu guter Letzt führt die natürliche Verhütung meist dazu, dass Paare gemeinsam die Verantwortung für die Familienplanung übernehmen. Auch der Partner weiß, wann die Frau ihre fruchtbaren Tage hat und schwanger werden kann. Verhütung ist dann nicht mehr alleine Frauensache.

Nachteile von natürlichen Verhütungsmethoden

Nicht jede natürliche Verhütungsmethode ist sicher. Während die symptothermale Methode bei richtiger Anwendung als verlässlich gilt, bietet zum Beispiel die Knaus-Ogino-Methode keinen sicheren Schutz.
In jedem Fall ist für die tägliche Selbstbeobachtung viel Disziplin, Geduld und Wissen über den eigenen Körper nötig. Das klappt vor allem, wenn man ein einigermaßen regelmäßiges Leben hat. Wer nachts arbeiten muss, beruflich und privat viel unterwegs oder gerade schwanger gewesen ist, sollte mit der natürlichen Verhütung lieber vorsichtig sein. Auch bei einem unregelmäßigen Zyklus, häufigem Alkoholkonsum und bei einigen Medikamenten ist die natürliche Verhütung nicht optimal.
Natürliche Verhütungsmethoden schützen nicht vor sexuell übertragbaren Erkrankungen. Wer sich über den Gesundheitsstatus seines Partners nicht sicher ist, sollte also in jedem Fall zusätzlich mit einem Kondom verhüten.

Weiterlesen:

  • Wie funktionieren mechanische und chemische Verhütungsmethoden?
  • Hormonelle Verhütung – Was ist das?

Von: Dr. med. Andrea Stadler, Dr. med. Arne Schäffler; Redaktionelle Bearbeitung und Aktualisierung: Sara Steer

Sport ist gut für Schwangere

Sport ist gut für Schwangere
Geübte Läuferinnen dürfen nach Rücksprache mit der Frauenärzt*in auch mit Babybauch joggen.

So lange man es nicht übertreibt, ist Sport für Schwangere in vielerlei Hinsicht vorteilhaft. Denn Bewegung ist nicht nur gesund für die Mutter, sondern auch günstig für die Geburt. Doch welche Sportarten sind erlaubt?

Weniger Rückenschmerzen, seltener Komplikationen

Sich als (gesunde) Schwangere in Watte zu packen und auf dem Sofa zu schonen ist heute nicht mehr angesagt. Denn es gibt einige gute Gründe, warum man auch als werdende Mutter nicht auf körperliche Aktivitäten verzichten sollte. Sportliche Schwangere

  • leiden seltener unter Rückenschmerzen,
  • werden seltener übergewichtig, und
  • entwickeln seltener Schwangerschaftskomplikationen wie Bluthochdruck, Präeklampsie oder Diabetes.

Zudem erhöht die regelmäßige körperliche Ertüchtigung die Chance für eine vaginale Geburt: Kinder von bewegungsfreudigen Schwangeren werden seltener per Kaiserschnitt auf die Welt geholt.

Nicht jeder Sport erlaubt

Doch welche Sportarten sind mit wachsendem Babybauch angebracht? Die Deutsche Sporthochschule rät vor allem zu Nordic Walking, Schwimmen, Wassergymnastik und Aquaspinning. Das hält fit und schont die Gelenke.

Auch Radfahren ist günstig – aufgrund der Sturzgefahr sollte man auf Mountainbiken aber besser verzichten. Amerikanische Frauenärz*innen halten zudem Yoga, Pilates, Dehn- und Widerstandsübungen sowie Tanzen für sicher und vorteilhaft.

Joggen ist werdenden Müttern ebenfalls erlaubt. Das gilt vor allem für diejenigen, die schon vorher trainierte Läuferinnen waren. Damit der Bauch nicht stört, muss man jedoch auf ein passendes Tempo achten. In jedem Fall ist es ratsam, vor Aufnahme des Laufens Rücksprache mit der Frauenärzt*in zu halten.

Crosstrainer mit Vorteilen

Ins Fitnessstudio dürfen Schwangere auch. Sie sollten hier jedoch mehr auf Wiederholungen als auf hohe Gewichte setzen. Crosstrainer sind zu empfehlen, weil man mit ihnen die Herzfrequenz vor Augen hat. Die darf Expert*innen zufolge 60 bis 80% der maximalen mütterlichen Herzfrequenz nicht übersteigen.

Ob die persönliche Anstrengungsschwelle überschritten wird, kann die werdende Mutter ganz einfach mit dem Talktest prüfen: Gelingt es, während des Trainings noch entspannt ein Schwätzchen zu halten, ist die Belastung nicht zu hoch.

Keinen Stoß in den Bauch riskieren

Manche Sportarten sollten Schwangeren meiden: Bei Kontaktsport wie Hockey oder Fußball riskiert man gefährliche Stöße gegen den Bauch. Bouldern birgt wie Reiten und Fallschirmspringen eine erhöhte Sturzgefahr. Und Tiefseetauchen oder Aufenthalte über 2500 m sind für Schwangere aufgrund der reduzierten Sauerstoffversorgung tabu.

Kommt es zu Atemnot, Kopfschmerzen oder Schwindel, muss das Training unterbrochen werden. Auch Schmerzen in der Brust, Muskelschwäche und Schwellungen in der Wade sind Anlass, mit dem Sport aufzuhören und gegebenenfalls ärztlichen Rat einzuholen.

Quelle: ptaheute

13.10.2022 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Leszek Glasner/shutterstock.com