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Gesundheit heute

Geburtsvorbereitung

Für werdende Eltern gibt es viele Möglichkeiten, sich auf die Geburt einzustimmen. Geburtsvorbereitungskurse sind ein besonders gutes Angebot. Gerade beim ersten Kind helfen die Kurse, Sicherheit zu gewinnen, indem sie

  • Informationen zu Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett vermitteln
  • Atemtechniken einüben, die helfen, die Wehen leichter zu überstehen
  • Bewegungsmuster vermitteln, um mit Schmerzen besser zurechtzukommen. Auch diverse Positions- und Haltungswechsel während der Geburt werden geübt.
  • Kontakt mit anderen Schwangeren ermöglichen; Probleme, Unsicherheiten und Ängste lassen sich so leichter austauschen und besprechen.

Ein weiterer positiver Punkt betrifft die Männer: Sie stehen ihrer Rolle als zusätzlicher „Geburtshelfer“ zunächst hilflos gegenüber. Im Geburtsvorbereitungskurs, wo ihre Teilnahme meist während einiger Stunden gefragt ist, erfahren sie die Grundlegendes darüber, wie sie im Kreißsaal ihre Partnerin unterstützen können.

Sondertext: Papa im Kreißsaal: ja oder nein?

Ein Vorbereitungskurs besteht aus 14–20 Stunden. Gesetzliche Krankenkassen zahlen zurzeit allerdings nur 14. Eine Probestunde ist eine gute Möglichkeit herauszufinden, ob einem die Geburtsvorbereitung bei einer bestimmten Hebamme gefällt. Denn die Persönlichkeit der Hebamme und ihre Ausrichtung – ob rein schulmedizinisch, fernöstlich- oder westlich-alternativmedizinisch – beeinflusst natürlich das Wohlbefinden und die Zufriedenheit mit den Kursstunden.

Weiterführende Informationen

  • www.gfg-bv.de – Gesellschaft für Geburtsvorbereitung e. V., Berlin: Mit Adressen zu Kursangeboten.
  • I. Albrecht-Engel (Hrsg.): Geburtsvorbereitung. Rowohlt, 2006. Ratgeber, der für die Zeit vor und nach der Geburt verständliche und einfühlsame Informationen und Hilfestellungen bietet.

Von: Dr. med. Katja Flieger, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).

Tipps gegen schmerzhaftes Zahnen

Tipps gegen schmerzhaftes Zahnen
Es muss nicht immer ein Beißring sein: Auch ein Löffel oder ein nasser Waschlappen eignet sich zum Kauen.

Schieben sich die Milchzähne durchs Zahnfleisch durch, fängt selbst das friedlichste Kind schon mal an zu quengeln. Wie Eltern die Beschwerden ihres Babys lindern.

Kauen lindert Beschwerden

Etwa mit dem sechsten Lebensmonat des Babys drängen die 20 Milchzähne nach oben, bis sie das Zahnfleisch durchstoßen. Bei manchen Babys verläuft das Zahnen ohne Probleme, bei anderen verursacht es Schwellungen und  Schmerzen. Dann ist Quengeln vorprogrammiert. Doch viele Babys reagieren instinktiv richtig – sie kauen auf Fingern, Kleidung und allem, was in ihre Hände fällt. Das Kauen massiert das Zahnfleisch, regt den Blutfluss im Kiefer an und verstärkt die Speichelproduktion. Dadurch wirkt das Kauen abschwellend und lindert die Beschwerden.

Zahnfleisch kühlen und massieren

Sie können Ihrem Nachwuchs das Zahnen erleichtern, indem sie ihm etwas zum Draufbeißen geben. Besonders eignen sich Beißringe ohne Weichmacher, ein Löffel oder ein nasser Waschlappen. Legen Sie den Gegenstand für einige Minuten in den Kühlschrank. Die niedrige Temperatur beruhigt das Zahnfleisch und wirkt betäubend. Löffel und Beißring aber nie im Gefrierfach kühlen, denn die Minustemperaturen sind für den Babymund zu kalt. Harte Brotrinden, Karotten oder Gurken eignen sich ebenfalls als Beißhilfe. Unerfahrene Kinder können sich daran jedoch leicht verschlucken. Beißringe sind deshalb besser geeignet.

Manchen Säuglingen hilft eine Zahnfleischmassage. Zum Massieren gibt es spezielle Fingerhüte mit Noppen. Ist das Zahnfleisch gereizt, lindern Zahnungsgels die Beschwerden. Das Gel vor dem Stillen oder Füttern vorsichtig in die Kauleiste einmassieren. So schmerzt es weniger beim Saugen. Da einige Zahnungsgels Zucker oder Alkohol enthalten, informieren Sie sich am besten vor dem Kauf in der Apotheke über die Inhaltsstoffe des Präparats.

Beruhigende Kamille: Tee und Globuli

Eine kostengünstige und milde Alternative zum Gel ist ungesüßter Kamillen- oder Salbeitee. Sie können den Tee mit einem Wattestäbchen auf das Zahnfleisch auftragen oder ihrem Baby den Tee zu trinken geben. Noch einfacher anzuwenden sind Globuli auf Basis von Kamille (Chamomilla). Sie sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Hier heißt es Ausprobieren – viele Eltern berichten von positiven Erfahrungen.

Fieber beim Zahnen?

Bei einigen Säuglingen lässt das Zahnen die Körpertemperatur des Säuglings auf Werte bis 38°C ansteigen. Höhere Temperaturen gehen vermutlich nicht auf das Zahnen zurück, sondern auf einen zufällig zeitgleich bestehenden Infekt. Kinder unter vier Jahren machen nicht selten pro Jahr zehn bis zwölf Infekte durch. Die Wahrscheinlichkeit ist also groß, dass eine Infektion gleichzeitig mit dem Zahnen auftritt. Bei Fieber über 38°C sollten Eltern deshalb mit ihrem Nachwuchs den Kinderärzt*in aufsuchen. Das gilt auch, wenn beim Zahnen Appetitlosigkeit, Durchfall oder Blasen im Mund auftreten.

Quellen: Deutsche Apotheker Zeitung, Kinder- und Jugendärzte im Netz

14.03.2022 | Von: Sandra Göbel; Bild: imagebroker/imago-images.de