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Gesundheit heute

Akuter Schmerz – chronischer Schmerz

Unter dem Begriff Schmerz werden verschiedene Sinneswahrnehmungen zusammengefasst. Der Arzt spricht vom akuten (einmaligen) Schmerz und von den chronischen (dauerhaften oder ständig wiederkehrenden) Schmerzen. Zusätzlich ist die Schmerzintensität von Bedeutung.

  • Ein akuter Schmerz ist zeitlich begrenzt und oft die Folge einer Verletzung. In der Therapie gilt es, zuerst die Ursache zu beseitigen. Typische Beispiele sind Schnittverletzungen und kurzzeitig auftretende Kopfschmerzen.
  • Chronische Schmerzen liegen vor, wenn die Beschwerden für mindestens drei Monate ständig vorhanden sind oder in regelmäßigen Abständen wiederkehren. Häufig sind chronische Schmerzen nicht nur mit körperlichen Einschränkungen verbunden, sie wirken auch auf die Psyche. Meist haben sie auch störende Auswirkungen auf das berufliche und soziale Umfeld des Betroffenen. Je weiter die Chronifizierung der Schmerzen fortgeschritten ist, desto stärker ist die Lebensqualität gemindert. In vielen Fällen führen starke chronische Schmerzen zu Niedergeschlagenheit, die sich bis zur Depression ausweiten kann. Typische Beispiele für chronische Schmerzen sind regelmäßige Migräneanfälle, dauernde Rückenschmerzen oder der Tumorschmerz bei Krebserkrankungen.

Von: Dr. med. Dorit Maoz, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski

Besser schlafen mit Gewichtsdecke?

Besser schlafen mit Gewichtsdecke?
Ob Gewichtsdecken den Schlaf von Corgis verbessern wurde bisher nicht untersucht.

Schlafstörungen sind weit verbreitet, die Tipps dagegen auch. So sollen auch Gewichtsdecken für einen besseren Schlaf sorgen. Was ist dran an der neuen Mode?

Entspannung durch Druck

Gewichtsdecken sind gefüllt mit Perlen oder Kugeln aus Metall, Glas oder anderen schweren Materialien. Durch ihren gewichtsbedingten Druck auf den Körper sollen sie zu tiefer Entspannung führen und dafür sorgen, dass die Schläfer*in schneller die Tiefschlafphase erreicht und länger darin verbleibt. Das Prinzip Gewicht hilft laut Hersteller auch gegen Stress und Angstattacken. Für die ausgelobten Effekte sind 10% des Körpergewichts nötig – deshalb gibt es die Decke meist in Gewichtsklassen von 4 kg bis 12 kg.

Doch was ist dran an den Versprechungen? Wissenschaftler*innen haben sich auf die Suche nach Fakten zu den Decken gemacht. Trotz der vielen Anbieter und Behauptungen gibt es bisher nur zwei Studien, die sich mit der Gewichtsdecke beschäftigt haben. Klare Hinweise auf einen Nutzen ließ sich daraus nicht gewinnen. Während die objektiven, mit Bewegungs- und Schlafmessungen erhobenen Daten gegen einen Effekt sprachen, schätzten einige Gewichtsdeckennutzer*innen ihren Schlaf trotzdem als verbessert ein.

Studien mit Schwächen

Zudem hatten beide Studien Schwächen. Bei einer wussten die Probeschläfer*innen, ob sie unter einer schweren oder einer normalen Decke lagen und hatten dementsprechende Erwartungen an den Schlaf. Außerdem war die Teilnehmerzahl für eine statistische Auswertung zu gering, und einige der Proband*innen nahmen schlaffördernde Medikamente ein.

Eine positive Wirkung der Decken ist fraglich, aber auch nicht auszuschließen, schreiben die Autor*innen deshalb. Nicht auszuschließen sind dagegen Nebenwirkungen: Eine Proband*in bekam unter der schweren Decke Angstzustände, eine andere einen Hautausschlag.

Quellen: medizin-transparent.at

23.01.2024 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Westend61/imago-images.de