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Gesundheit heute

Psychische Erkrankungen

Psychische Erkrankungen

Psychische Erkrankungen Experten sind sich einig: Niemals zuvor war zwar der individuelle Freiraum der Menschen größer, gleichzeitig aber der Leistungsdruck durch die Veränderungen in Arbeitswelt und Gesellschaft höher. Millionen Menschen leiden unter den Folgen und dem zugleich oft erlebten Wegfall sozialer Sicherheit und werden psychisch krank. Die Konsequenz: Trotz insgesamt sinkendem Krankenstand steigen seit etwa einem Jahrzehnt die Krankschreibungen infolge psychischer Erkrankungen kontinuierlich an – seit 1997 um fast 70 %. Zwei von fünf Menschen erleiden im Laufe ihres Lebens eine schwere psychische Störung, am häufigsten eine Depression. Und auch für den vorzeitigen Ruhestand ist die erkrankte Seele inzwischen die Ursache Nummer eins. (Bild: Techniker Krankenkasse)

Männer werden depressiver

Männer werden depressiver
Immer mehr Männer kommen mit Stress und Mehrfachbelastungen nicht klar und entwickeln psychische Erkrankungen.

Immer noch gelten Depressionen als typische Frauenkrankheit. Doch offenbar leiden auch immer mehr Männer unter depressiven Episoden. Mit ein Grund ist offenbar die vermehrte Doppelbelastung durch Beruf und Familie.

5,3 Millionen depressive Menschen

Depressionen sind weit verbreitet. In Deutschland sollen etwa 5,3 Millionen Menschen daran leiden, auf die gesamte Lebensspanne bezogen erkrankt etwa jeder fünfte Erwachsene mindestens einmal daran. Männer sind dabei deutlich seltener betroffen als Frauen - bisher.

Denn inzwischen holen die Männer auf, wie sich an Krankenkassendaten erkennen lässt. Laut Kaufmännischer Krankenkasse KKH melden sich immer mehr Männer wegen psychischer Erkrankungen krank. Besonders stark angestiegen ist der Anteil der Fehltage aufgrund depressiver Episoden: Er hat bei den Männern von 32,7% in 2019 auf 39,2% in 2024 zugenommen.

Stress und ständige Erreichbarkeit

Hauptursache soll die vor allem bei Männern oft vertretene Ansicht sein, Stress sei ein Zeichen von Leistungsfähigkeit und kein Grund, etwas dagegen zu unternehmen. Auch die ständige Erreichbarkeit begünstigt die Entwicklung von Stress. Zudem leiden inzwischen immer mehr Männer unter der Doppelbelastung von Beruf und Familie.

Einer aktuellen Befragung zufolge gaben 56 % der Männer mit Kindern unter 18 Jahren an, unter hohem Druck zu stehen – 2019 waren dies mit 34% deutlich weniger. Als besonders belastend nannten die Befragten die Kindererziehung und die Hausarbeit.

Kampagne der KKH

Auch wenn Krankschreibungen mehr werden: Noch immer verstecken zu viele Männer seelische Probleme und leiden heimlich, meint die KKH. Die Kasse hält deshalb unter dem Motto „MANtalHealth: Mentale Gesundheit bei Männern“ verschiedene digitale Angebote für betroffene Männer bereit.

Quellen: pta heute, KKH

07.11.2024 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Fabio and Simona